Bei Help Dunya glauben wir, dass jedes einzelne Leben kostbar ist. Wir sehen hinter jeder Geschichte ein echtes Schicksal, hinter jedem Namen ein Kind, einen Menschen, ein ganzes Leben. Deshalb engagieren wir uns nicht nur in groß angelegten Projekten wie dem Brunnenbau, der Katastrophenhilfe oder dem Aufbau von Schulen, sondern wir kümmern uns auch gezielt um Einzelfälle, die sonst kaum eine Chance hätten.
Diese Einzelfälle sind in der Regel medizinische Notfälle, fast ausschließlich bei Kindern, aber in Ausnahmen auch bei Erwachsenen. Viele dieser Kinder leben in extremer Armut, in Krisengebieten oder als Flüchtlinge. Ihre Familien haben keine finanziellen Möglichkeiten, um Operationen, Medikamente oder Behandlungen zu bezahlen. Genau hier greifen wir ein und machen mit eurer Hilfe den Unterschied zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen Leben und Tod.
Im Folgenden möchten wir euch einige dieser Schicksale näherbringen. Sie stehen exemplarisch für Hunderte Fälle, die wir bereits betreut haben und für viele, die noch auf Hilfe warten.
„Nur weil jemand in Armut geboren wurde, darf ihm der Zugang zu Gesundheit nicht verwehrt bleiben.“
Ali – Ein Tumor, der das Leben blockierte

Hoffnung für Ali – eine medizinische Erfolgsgeschichte
Ali ist ein junger Mann aus Somalia, gerade einmal 20 Jahre alt. Er litt an einem Tumor an der Schulter, der ihn in seinem Alltag massiv einschränkte. Die Beweglichkeit war stark beeinträchtigt, die Schmerzen waren groß. Eine Operation war medizinisch dringend notwendig, doch für die Familie finanziell unmöglich. Mit Hilfe unserer Unterstützer konnte die Operation organisiert und erfolgreich durchgeführt werden. Heute ist Ali auf dem Weg der Besserung. Der Tumor konnte entfernt werden, die Beweglichkeit kehrt langsam zurück. Was vorher wie ein stiller Abschied vom Leben wirkte, wurde zu einem Neuanfang.
Gibril – 15 Jahre Schmerz und Isolation
Gibril ist 73 Jahre alt und stammt ebenfalls aus Somalia. Er litt über 15 Jahre lang an einem wachsenden Tumor am Hals. Die Schmerzen waren chronisch, seine Beweglichkeit stark eingeschränkt. Aus Angst und wegen fehlender Mittel hat er nie einen Arzt aufgesucht, bis wir ihm begegnet sind. Bei einem Einsatz in Somalia trafen wir ihn zufällig und beschlossen, ihn zu unterstützen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, erste Diagnosen wurden gestellt, und wir begleiten ihn seither medizinisch weiter. Auch in seinem hohen Alter verdient Gibril ein Leben in Würde: ohne Schmerzen und Isolation.
Fosiyo – Eine junge Frau kämpft ums Überleben
Fosiyo ist 18 Jahre alt, lebt in Somalia und leidet an einem lebensbedrohlichen Tumor am Hals. Der Tumor nimmt ihr nicht nur die Kraft, sondern auch ihre Stimme, ihre Bewegungsfreiheit und zunehmend ihre Lebensfreude. Die Familie lebt in Armut und hat keinerlei Mittel, eine Operation zu finanzieren. Doch mit eurer Hilfe möchten wir Fosiyo die Behandlung ermöglichen, die sie dringend braucht. Jeder Tag ohne medizinische Intervention bedeutet für sie ein weiteres Stück verlorener Lebensqualität und eine akute Gefahr für ihr Leben.
Asma – Ein kleines Mädchen mit großer Last
Asma ist ein besonderer Fall, der uns bis heute tief bewegt. Wir haben sie im Juli 2022 in Afghanistan kennengelernt, damals war sie erst vier Jahre alt. Sie litt unter einem großen Tumor an der Zunge, der ihr Sprechen, Essen und Atmen erschwerte. Ihr Zustand war kritisch. Gemeinsam mit ihrem Vater organisierten wir mehrere Flüge in den Iran, wo sie spezielle Injektionen erhielt, die den Tumor auf die spätere Operation vorbereiten sollten. Einen Monat später erfolgte die entscheidende Operation – erfolgreich. Der Tumor wurde vollständig entfernt. Seitdem wird Asma nachbehandelt, denn ein solcher Eingriff erfordert nicht nur Nachsorge, sondern auch psychische und emotionale Begleitung. Doch die Aussicht auf eine Kindheit ohne Schmerzen, ohne Angst und mit Perspektive ist durch diese medizinische Hilfe gewachsen.
Cusman – Der letzte Kampf eines Vaters
Der Fall von Cusman zeigt auf tragische Weise, wie zerbrechlich das Leben ist. Cusman war 59 Jahre alt, litt an einem großen Tumor am Hals und befand sich in akuter Lebensgefahr. Er war Flüchtling, wie Millionen andere Somalier, vertrieben durch Krieg, Terror und Armut. Wir brachten ihn ins Krankenhaus, organisierten die notwendige Operation und unterstützten zusätzlich seine Familie mit Lebensmittelpaketen, da Cusman aufgrund seiner Krankheit nicht mehr arbeiten konnte und fünf Kinder zu versorgen hatte. Die Operation wurde 2022 erfolgreich durchgeführt. Doch leider kam es kurz danach zu Komplikationen: Cusman erlitt Hirnblutungen und fiel ins Koma. Er wurde auf der Intensivstation behandelt, doch verstarb im September 2022. Zurück blieben seine Kinder – verwaist, arm und weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Wir haben sie in den Monaten nach seinem Tod weiterhin mit Lebensmitteln versorgt und versuchen, ihnen beizustehen.
Salman – Ein Kind, das viel zu früh gehen musste
2019 trafen wir auf den kleinen Salman in Mogadischu. Er war fünf Jahre alt, schwer unterernährt und litt an einer aggressiven Tumorwucherung, die durch sein rechtes Auge hindurchging. Eine Operation war in Somalia nicht möglich, sie konnte nur in Istanbul durchgeführt werden. Also organisierten wir kurzfristig ein Visum für ihn und seinen Vater und flogen sie in die Türkei. Im Medicine Hospital Istanbul begannen die Vorbereitungen. Doch Salman war so schwach, dass die Operation nur bei erheblicher Gewichtszunahme durchgeführt werden konnte. Trotz medizinischer Betreuung verschlechterte sich sein Zustand, und Salman verstarb noch vor der geplanten Operation. Er wurde in Istanbul beigesetzt. Sein Tod ist Mahnung und Erinnerung zugleich, dass Zeit bei solchen Fällen oft über Leben und Tod entscheidet.
Fouad – Ein mutiger Junge mit einem neuen Gesicht
Ende 2018 begegneten wir Fouad in Mogadischu. Seine rechte Gesichtshälfte war komplett von einem Tumor entstellt, das Auge zerstört. Auch ihn brachten wir nach Istanbul, wo 2019 die dringend benötigte Operation stattfand. Der Tumor konnte vollständig entfernt und ein Glasauge eingesetzt werden. Später, mit Erreichen der Volljährigkeit, war eine weitere ästhetische Operation geplant. Doch Fouad verstarb 2021 an grippeähnlichen Symptomen. Aber auch sein Fall zeigt, was möglich ist: Ein neues Gesicht, ein neues Selbstwertgefühl, neue Hoffnung – wenn Hilfe rechtzeitig kommt.
Einzelfälle sind keine Ausnahme – sie sind unsere Verantwortung
Diese Schicksale stehen stellvertretend für viele. Für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, für Mütter und Väter, die dringend Hilfe brauchen. In den meisten dieser Fälle geht es nicht um komfortable Behandlungen, sondern um das Überleben. Nur weil jemand in Armut geboren wurde, darf ihm der Zugang zu Gesundheit nicht verwehrt bleiben.
Wir bei Help Dunya glauben an das Recht auf medizinische Versorgung – unabhängig von Herkunft, Status oder Einkommen. Gesundheit ist das wertvollste Gut, das wir haben. Und deshalb kämpfen wir für jedes einzelne Leben. Denn auch wenn wir die Welt nicht auf einmal verändern können, so können wir doch eine Welt verändern: die eines Kindes, einer Familie, eines Menschen.
Unser Mitgefühl ist bei den Hinterbliebenen der Verstorbenen.