Unser Erfolg – Ein Leben verändert: Fuads Erbe und die Kraft der Solidarität

Im Jahr 2018 sind wir auf unserer Reise durch Somalia auf den kleinen Fuad gestoßen, ein tapferer Junge mit einem großen Tumor im Gesicht. Der Tumor hatte nicht nur sein linkes Auge genommen, sondern auch sein Gesicht so stark beeinträchtigt, dass er Schwierigkeiten hatte, sich zu verständigen und zu essen.

Wir haben beschlossen den Fall Fuad unter an uns zu nehmen und uns gemeinsam den Herausforderungen zu stellen. Doch bald wurde klar, dass die Hilfe vor Ort in Somalia nicht ausreichte. Also wagten wir den Schritt und brachten Fuad nach Istanbul, um ihm die dringend benötigte medizinische Behandlung zu ermöglichen.

Der Weg nach Istanbul war gespickt mit bürokratischen Hürden, aber nichts konnte uns von unserem Ziel abbringen. Fuad kam in die Türkei, wo er sich verschiedenen Behandlungen unterzog und schließlich im Juni 2019 die ersehnte Tumoroperation durchlief. Die Operation war ein Erfolg, der Tumor wurde vollständig entfernt. Fuad musste zwar eine gewisse Zeit für seine Genesung einplanen, aber der Tumor gehörte der Vergangenheit an. Ein Augenprothesen und später ein Glasauge halfen ihm, wieder ein normales Leben zu führen.

Nach anderthalb Jahren Therapiezeit konnte Fuad schließlich nach Somalia zurückkehren. Dort konnte er endlich eine sorglose Kindheit genießen. Wir standen ihm und seiner Familie nicht nur während der Therapie bei, sondern sorgten auch dafür, dass ihre Versorgung auch nach seiner Rückkehr gesichert war. In Mogadischu, wo Armut und mangelnde Versorgung weit verbreitet sind, versuchen wir der Familie beizustehen.

Wir haben Fuad nach seiner Rückkehr nach Somalia besucht und konnten sehen, wie er sein Leben in vollen Zügen genoss. Leider nahm seine Geschichte eine traurige Wendung, als er zwei Jahre nach seiner Therapie plötzlich an einer Infektion und Fieber verstarb. Auch wenn es schmerzhaft ist, zu akzeptieren, dass Fuad nicht mehr unter uns ist, bleibt sein Erbe stark.

All die bürokratischen Hürden und die Herausforderungen waren nicht umsonst. Durch Fuads Geschichte haben wir nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen Menschen Hoffnung und Licht in dunklen Zeiten gebracht. Wir haben gezeigt, dass selbst in scheinbar aussichtslosen Situationen Wege gefunden werden können, und dass niemand seine Sorgen allein bewältigen muss. Fuads Erinnerung lehrt uns, dass Mitgefühl und Engagement die Welt verändern können, auch wenn der Weg manchmal steinig ist.