Gedenken an den Flugzeugabsturz in Kasachstan und Südkorea

Risiken auf Reisen, um Bedürftigen weltweit zu helfen

Der jüngste Flugzeugabsturz in Kasachstan und Südkorea hat uns tief erschüttert und ist eine tragische Erinnerung an die Zerbrechlichkeit des Lebens. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern und ihren Hinterbliebenen. Solche Ereignisse verdeutlichen uns einmal mehr, wie gefährlich das Reisen manchmal sein kann, insbesondere für jene, die sich dafür einsetzen, anderen zu helfen.

Am 29. Dezember 2024 ereignete sich in Südkorea ein tragisches Flugzeugunglück, bei dem 179 der 181 Insassen ums Leben kamen. Die Boeing 737-800 der Jeju Air war auf dem Flug von Bangkok zum Muan International Airport, als sie bei der Landung verunglückte. Berichten zufolge setzte das Flugzeug ohne ausgefahrenes Fahrwerk auf, rutschte über die Landebahn hinaus und kollidierte mit einer Barriere, was zu einer Explosion führte und uns auch sehr bestürtzt

Auch wir, die wir unsere Zeit und Energie darauf verwenden, Bedürftige weltweit zu unterstützen, sehen uns oft ähnlichen Risiken ausgesetzt. Jährlich begeben wir uns auf rund 100 Flüge, um quer durch die Welt zu reisen und bedürftige Gemeinschaften zu erreichen. Unser Einsatz führt uns in entlegene Gebiete, zu Menschen, die am dringendsten Unterstützung benötigen. Doch diese Reisen sind alles andere als einfach. Sie fordern uns körperlich, emotional und oft auch in sicherheitstechnischer Hinsicht heraus.

Das Reisen: Ein Balanceakt zwischen Hingabe und Risiko

Die Hilfe, die wir leisten, erfordert häufig komplizierte Reisepläne. Es sind selten Direktflüge, die uns ans Ziel bringen. Stattdessen wechseln wir Flugzeuge, fahren stundenlang mit Bussen, Taxis oder Geländewagen und bewegen uns zu Fuß durch unwegsames Gelände. Dies alles tun wir, um zu denjenigen zu gelangen, die uns am meisten brauchen – in Somalia, dem Libanon, Nigeria und anderen Regionen, die von Armut, Konflikten und Krisen geprägt sind.

Aber es sind nicht nur die logistischen Herausforderungen, die uns begegnen. In einigen der Gebiete, die wir bereisen, bestehen erhebliche Sicherheitsrisiken. Bürgerkriege, die Gefahr von Terroranschlägen oder Entführungen – all das ist Teil unseres Alltags. Oft genug fragen uns Freunde und Familie, warum wir uns solch großen Gefahren aussetzen. Die Antwort ist einfach: Die Not der Menschen vor Ort ist zu groß, um sie zu ignorieren.

Regionen mit höchster Bedürftigkeit: Somalia, Libanon, Nigeria

Unsere Reisen führen uns oft in Länder, die von extremen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt sind. Somalia ist ein Land, das seit Jahrzehnten mit Bürgerkrieg und Naturkatastrophen zu kämpfen hat. Die Menschen dort sind nicht nur von Hunger und Armut betroffen, sondern auch von einem völligen Mangel an grundlegender Infrastruktur und Sicherheit.

Der Libanon hingegen ist eine Nation, die trotz ihrer geringen Größe eine immense Last trägt. Millionen von Geflüchteten, wirtschaftliche Instabilität und soziale Spannungen belasten das Land enorm. Die Not ist vielerorts überwältigend, insbesondere bei Familien, die keinerlei Zugang zu humanitärer Hilfe haben.

In Nigeria wiederum trifft uns die Armut auf einer anderen Ebene. Viele Gemeinden dort sind von extremer wirtschaftlicher Not betroffen, die oft durch klimatische Bedingungen und eine mangelhafte Infrastruktur verschärft wird. In ländlichen Gebieten kämpfen Menschen ums Überleben, weil es keinen Zugang zu sauberem Wasser, Nahrung oder medizinischer Versorgung gibt. Nigeria ist eines der Länder, in denen die Ungleichheit zwischen arm und reich am deutlichsten spürbar ist – und es sind die Ärmsten, die am meisten auf Hilfe angewiesen sind.

In all diesen Ländern gibt es unzählige Kinder, Frauen und Männer, die ohne externe Hilfe kaum Überlebenschancen haben. Und genau deshalb setzen wir alles daran, ihnen zu helfen – selbst wenn das bedeutet, unsere eigene Sicherheit aufs Spiel zu setzen.

Die persönliche Hingabe unserer Helfer

Es ist leicht, sich vorzustellen, wie beschwerlich solche Reisen sind, aber es ist schwer, die persönliche Hingabe unserer Helfer in Worte zu fassen. Sie verlassen ihre Familien, leben oft in einfachen Unterkünften und arbeiten unter extremen Bedingungen. Dabei wissen sie, dass jeder Schritt, den sie machen, jeder Kilometer, den sie reisen, Leben retten kann.

Die Motivation, die unsere Teams antreibt, ist die Vision einer besseren Welt. Es ist das Wissen, dass selbst ein kleiner Beitrag – wie sauberes Wasser, Lebensmittelpakete oder medizinische Versorgung – für die Menschen vor Ort einen enormen Unterschied machen kann. Diese Hingabe gibt uns die Kraft, die Risiken und Herausforderungen des Reisens zu bewältigen.

Gefahren, die wir in Kauf nehmen

Die Gefahren, denen wir uns stellen, sind vielfältig. Neben der Möglichkeit von Flugzeugabstürzen oder anderen Reiseunfällen gibt es die permanente Bedrohung durch Gewalt in Krisengebieten. In manchen Regionen sind Checkpoints mit bewaffneten Milizen die Regel, nicht die Ausnahme. In anderen Ländern müssen wir besonders vorsichtig sein, um nicht Ziel von Entführungen oder Übergriffen zu werden.

Auch die gesundheitlichen Risiken dürfen nicht unterschätzt werden. Tropenkrankheiten, mangelnde medizinische Versorgung und extreme klimatische Bedingungen stellen eine konstante Herausforderung dar. Doch wir akzeptieren diese Gefahren als Teil unserer Mission, weil wir an das glauben, was wir tun.

Warum wir diese Risiken auf uns nehmen

Die Entscheidung, unter solchen Bedingungen zu arbeiten, basiert auf einer tiefen Überzeugung: Jeder Mensch hat ein Recht auf ein würdiges Leben. Während viele von uns in sicheren Ländern mit Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und stabilen Lebensumständen aufwachsen, leben Millionen von Menschen unter Bedingungen, die für uns unvorstellbar sind. Unser Ziel ist es, diese Ungerechtigkeit zu bekämpfen und den Menschen vor Ort Hoffnung und Unterstützung zu bringen.

Jeder Flug, den wir nehmen, jede gefährliche Straße, die wir befahren, und jede unruhige Region, die wir betreten, ist ein Schritt in Richtung dieser Vision. Wir wissen, dass unser Einsatz nicht ohne Risiko ist, doch wir glauben fest daran, dass es sich lohnt, für andere einzustehen – auch wenn es bedeutet, persönliche Opfer zu bringen.

Ein Moment der Reflexion

Der Absturz in Kasachstan erinnert uns an die Risiken, die wir alle eingehen, wenn wir uns auf Reisen begeben. Er ist ein trauriger Beweis dafür, dass das Leben unvorhersehbar ist und dass wir niemals die Kontrolle über alles haben. Doch er erinnert uns auch daran, wie wichtig es ist, jeden Moment zu schätzen und unsere Mission mit noch mehr Hingabe und Mitgefühl fortzusetzen.

Wir gedenken den Opfern und deren Familien in Kasachstan, während wir uns weiterhin unserer Aufgabe widmen: den Bedürftigsten der Welt Hoffnung und Unterstützung zu bringen. Jede Reise, die wir unternehmen, ist ein Symbol für die Solidarität und Menschlichkeit, die uns als Menschen auszeichnen. Lasst uns diese Werte bewahren – heute und jeden Tag.

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