Jahrhunderterdbeben 2023: Afghanistan in Trauer und Not
Heute vor genau einem Jahr ereigneten sich in Afghanistan massive Erdbeben. Zufällig war Help Dunya genau an diesem Zeitpunkt vor Ort im Land und erlebte die Schwere der Ausmaße direkt mit.
Wir blicken zurück: Am Samstag, den 07. Oktober 2023, ereigneten sich in der Region nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat innerhalb eines Tages vier große Erdbeben. Das erste Erdbeben hatte eine Stärke von 6,3 auf der Richterskala, gefolgt von drei weiteren Beben mit einer Stärke von 5,9 bis 6,3. Die Auswirkungen dieser Naturkatastrophe waren verheerend. Über 1.500 Menschen verloren ihr Leben, mehrere Tausend wurden verschüttet und verletzt sowie Zehntausende Gebäude in der Region stürzten ein oder wurden schwer beschädigt.
Help Dunya war exakt zu dieser Zeit gerade im Land, um sich die Entwicklung des Baus zweier Schulen in Afghanistan anzusehen. Kurz nachdem unser Vorstandsvorsitzender Morteza Eshghparast und ein paar Teammitglieder ankamen, begannen die Erdbeben. In den Stories des Help Dunya Instagram Accounts über Afghanistan sind einige der Schreckmomente zu sehen: auf der Straße oder auch vor dem Hotel, in dem unser Team untergebracht war, die Beben schienen nicht aufhören zu wollen. Mal wankte die Erde kurz, mal lang. Mal sehr stark und mal leichter.
Die Bauphasen an den Schulen mussten sofort unterbrochen werden – Gott sei Dank blieben die Gebäude von der Katastrophe verschont und konnte Wochen nach den Erdbeben weitergemacht werden – und Help Dunya fand sich stattdessen inmitten der Not und Verzweiflung der Afghanen wieder: überall Zerstörung, Verletzte, unter Schutt und Erde begrabene Menschen. Darunter zahlreiche Kinder und Babies. Sofort hatte das Team Maßnahmen zur Nothilfe ergriffen, darunter die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten. Da wir gesehen haben, wie katastrophal und schwerwiegend die Lage ist, haben wir sofort weitere Mitglieder unseres Teams nach Afghanistan geholt, um dort zu helfen, wo wir nur konnten und den Opfern und Hinterbliebenen von Toten und Verlorengegangenen beizustehen.
Die Bergungsarbeiten hielten Wochen, ja sogar Monate an, um unermüdlich nach Überlebenden, aber auch nach Verstorbenen zu suchen. Es waren Wochen der Panik, der Trauer und Angst. Besonders weil die Grabungen und Hilfeverteilungen durch weitere Erderschütterungen immer wieder gehemmt und erschwert wurden. Viele Freiwillige, die Tag und Nacht halfen – teilweise einige Tage komplett auf Schlaf und Ruhe verzichteten – waren körperlich und mental am Ende ihrer Kräfte. Auch hier versuchte Help Dunya mit vereinten Kräften zu unterstützen, mit was immer benötigt wurde.
Es waren aber auch Zeiten der Wunder und puren Freude aus Dankbarkeit und Überwältigung. Momente in denen bereits verloren gedachte Menschen gerettet wurden, in denen Kinder nach 2,3,4 ja sogar bis zu 10 Tagen quasi unversehrt und lebend aus Trümmern geborgen werden konnten. Es gab Tränen und Umarmungen des Glücks und der Erleichterung bei den Helferteams und Freiwilligen, die das scheinbar Unmögliche möglich gemacht haben. All das bleibt unvergessen, auch für uns!
„Und gewiss, wir werden euch mit Furcht prüfen sowie mit Hunger und Verlust an Besitz und Menschenleben und Früchten;
doch verkünde den Standhaften Heil, ihnen, die da sprechen, wenn sie ein Unheil trifft: »Siehe, wir gehören Allah, und zu
ihm kehren wir heim.« (Sure 2, 155-156)
Grundsätzlich ist es bei diesen Naturkatastrophen besonders wichtig die Lage zu analysieren um zu bestimmen, was die Menschen vor Ort besonders benötigen um so produktiv wie möglich zu handeln. Es ist wichtig, kurzfristige Hilfen wie die Versorgung der Menschen sicherzustellen. Aber auch langfristige Hilfen sind von großer Bedeutung, um die Lasten der betroffenen Menschen dauerhaft zu erleichtern und einen Wiederaufbau möglich zu machen. Help Dunya legt daher einen besonders hohen Wert auf eine gründliche Analyse der Situation, gleichzeitig aber auch auf eine zügige Umsetzung von Soforthilfemaßnahmen.
Diese tragischen Ereignisse haben tiefe Spuren in den Regionen hinterlassen. Humanitäre Unterstützung ist noch immer dringend erforderlich, um den Betroffenen zu helfen und ihre Situation zu stabilisieren. Gemeinsam mit euch ist es uns 2023 in Afghanistan gelungen direkt nach dem Erdbeben optimal zu handeln, zu retten und zu helfen. Lasst uns jetzt weiter Hand in Hand arbeiten, um den Menschen bestmöglich bei der Bewältigung der Langzeitfolgen dieser Jahrhundertbeben zu unterstützen. Eure Sadaqa (Spende) macht den Unterschied.
Infos zu der Erdbebennothilfe und Spendenmöglichkeit findest du unter: https://help-dunya.com/nothilfe-fuer-globale-erdbeben/
Videos und Dokumentationen zu unseren Projekten findet ihr auf unserem Youtube Kanal: https://www.youtube.com/@HelpDunyaeV